Am kommenden Montagmorgen ist Vollmond, das allein wäre ja noch keine Besonderheit. In diesem Fall ist der Mond aber weit entfernt und erscheint daher ein wenig kleiner, zudem kommt es zu einer partiellen Halbschattenfinsternis. Das klingt allerdings spektakulärer, als es ist...
Mini-Vollmond am Montag
Der Mond umkreist die Erde in einer elliptischen Bahn, wobei der erdnächste Punkt das Perigäum und der erdfernste Punkt das Apogäum ist. Wenn der Vollmond nahe dem Apogäum auftritt, kann er etwas kleiner erscheinen und als "Mini-Vollmond" wahrgenommen werden, obwohl der Unterschied in der Grösse normalerweise nicht dramatisch und für die meisten Beobachter kaum wahrnehmbar ist. Dies ist aktuell der Fall, unser Trabant hat eine Entfernung von 405 000 Kilometern (im Durchschnitt sind es 384.405 Kilometer). Zusätzlich kommt es am Montagmorgen zu einer Mondfinsternis. Allerdings handelt es sich dabei um einen Spezialfall, eine sogenannte partielle Halbschattenfinsternis.
Abb. 1: Schematische Darstellung des Kern- und Halbschattens der Erde; Quelle: Wikipedia
Partielle Halbschattenfinsternis
Eine Halbschattenfinsternis tritt auf, wenn der Mond teilweise durch den Halbschatten der Erde wandert. Im Gegensatz zur partiellen oder totalen Mondfinsternis, bei der der Mond durch den Kernschatten der Erde geht, tritt bei einer Halbschattenfinsternis nur ein Teil des Mondes in den weniger dunklen Halbschatten der Erde ein. Dadurch wird der betroffene Bereich des Mondes etwas abgedunkelt, jedoch ist der Effekt weniger auffällig und dramatisch als bei einer partiellen oder totalen Mondfinsternis. Halbschattenfinsternisse können leicht übersehen werden, da der Unterschied in der Helligkeit des Mondes während einer solchen Finsternis oft subtil ist.
Abb. 2: Partielle Halbschattenfinsternis am 10. Januar 2020; Quelle: Wikipedia
Früh aufstehen, genau hinsehen
Bei einer totalen Mondfinsternis (oder einem hohen partiellen Anteil der Kernschatten-Verdunkelung) färbt sich der Mond kupferfarben, man spricht dann auch von Blutmond. Das ist am Montagmorgen nicht der Fall! Um 6 Uhr bedeckt der Halbschatten etwas mehr als die Hälfte der Mondscheibe. Die Helligkeit wird dadurch etwas gedimmt. Die Verdunkelung nimmt dann zwar weiter zu und erreicht um 07:13 ihr Maximum (dabei ist dann tatsächlich ein Grossteil der Mondscheibe im Bereich des Halbschattens), allerdings geht der Mond beispielsweise in Zürich schon um 06:26 Uhr unter. Zudem geht um 06:18 Uhr die Sonne auf, die Dämmerung beginnt schon deutlich früher. Die Beobachtungsbedingungen sind also alles andere als ideal. Wer früh aufsteht und genau hinsieht, kann ab etwa 5 Uhr beginnend die leichte Pattina am unteren Rand des Vollmonds erhaschen.
Abb. 3: Darstellung der Situation am Montagmorgen 6 Uhr; Quelle: timeanddate.de