Der Welttag der Meteorologie findet jedes Jahr am 23. März statt. Mit der 1950 in Kraft getretenen Konvention der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) sollte das Zusammenarbeiten verschiedenster Nationen zu verlässlicheren Wetterprognosen führen. In diesem Jahr findet der Weltwettertag unter dem Motto "die Zukunft von Wetter, Klima und Wasser über Generationen" statt.
Historischer Hintergrund und Ziele der WMO
Der im Jahr 1873 in Wien abgehaltene "Erste internationale Meteorologen-Congress" bildete die Grundlage für eine weltweite internationale Zusammenarbeit der meteorologischen Dienste in der Internationalen Meteorologischen Organisation (IMO). Aus dieser Organisation ging am 23. März 1950 die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hervor. Damals begann eine friedliche und internationale Zusammenarbeit von inzwischen 193 Mitglieder (179 Staaten und 14 Territorien), bei der selbst während Kriegen oder politischen Krisen weiterhin Wetter- und Klimadaten ausgetauscht wurden. Ziele der WMO waren/sind unter anderem die weltweite Errichtung von Netzwerken für die meteorologische, hydrologische und geophysikalische Beobachtung, wie auch die Errichtung von meteorologischen Dienstleistern, welche unter anderen den Datenaustausch erleichtern sollte. Ebenfalls von Bedeutung ist die Standardisierung von Messstationen und die Veröffentlichung jener Messdaten. Im November 1988 wurde zusammen mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) ins Leben gerufen. Der IPCC, im Deutschen auch als Weltklimarat bekannt, veröffentlicht in einem Turnus von 5 bis 8 Jahren sogenannte Sachstandsberichte, bei welchen unterschiedliche Aspekte des natürlichen und menschengemachten Klimawandels aus wissenschaftlicher Sichtweise zusammengetragen werden. In Sachen Klimaforschung dient der IPCC heute als "Goldstandard".

Abb. 1: Bürogebäude der WMO in Genf; Quelle: WMO
Diesjähriger Weltwettertag
In diesem Jahr jährt sich der "Erste internationale Meteorologen-Congress" zum 150. Mal. Passenderweise findet der Weltwettertag daher unter dem Motto "die Zukunft von Wetter, Klima und Wasser über Generationen" statt. Die WMO zeigt dabei den Werdegang von Wetterbeobachtungen und -prognosen im Laufe der Zeit auf. Bereits in den frühen Jahren des 19. Jahrhunderts wurde das Übermitteln von Wetterdaten für die Seefahrt zunehmend wichtiger. Zunächst geschah dies mittels Telegraphie, wobei Informationen durch (Morse-)Zeichen - nach seinem Erfinder Samuel Morse - verbreitet werden konnten. Da Seefahrer unterschiedliche Zeichen und Beschreibungsstile verwendeten, musste bald ein einheitliches System entwickelt werden. Dies war das Ziel des ersten Meteorologen-Congress im Jahr 1873. In der Folge wurde auch das Beobachtungsnetz auf dem Land kontinuierlich ausgebaut. Es zeigte sich, dass die während den Jahren 1882/83 eingerichteten Messstationen rund um den Nordpol die Genauigkeit von Wettervorhersagen in anderen Weltregionen verbessern konnten. Die darauffolgenden Jahrzehnte brachten viele weitere Verbesserungen und Fortschritte im Bereich der Meteorologie. Spannungen und unterschiedliche Interessen während den beiden Weltkriegen zeigten aber, dass die bestehende Struktur der IMO nicht mehr zeitgemäss war. Im Jahr 1946 wurde dann ein Entwurf eines Weltmeteorologie-Übereinkommens angenommen, welcher im Jahr 1950 in Kraft trat – die WMO war geboren.

Abb. 2: Telegraph von Samuel Morse; Quelle: Wikipedia
In den Nachkriegszeiten gab es einen regelrechten Boom in der technologischen Entwicklung. Damit verbesserte sich auch die Beobachtungs- und Telekommunikationsmöglichkeiten. Dies sowohl auf dem Land wie auch auf dem Meer oder in der Luft. Grössere Lücken konnten dann schliesslich im Satellitenzeitalter geschlossen werden. Am 1. April 1960 wurde der erste Wettersatellit ins All gebracht (TIROS-1, Television Infrared Observation Satellite). Seither wurden unzählige geostationäre und polumlaufende Satelliten mit unterschiedlichen Aufgaben in Betrieb genommen. Zuletzt sei hier die 3. Generation des Meteosat zu erwähnen. Der geostationäre Satellit der europäischen Agentur für Wettersatelliten (EUMETSAT) wurde im Dezember 2022 gestartet und beobachtet auf einer Höhe von 36'000 Kilometern die Erdoberfläche. Mit ihm sollen Unwetter praktisch in Echtzeit mitverfolgt werden können.

Abb. 3: Erstes Fernsehbild der Erde aus dem Weltall mit dem Satellit TIROS-1 (1. April 1960); Quelle: Wikipedia
In Zukunft werden präzise Wettervorhersagen immer wichtiger werden, denn im Zuge der Klimaerwärmung nehmen Extremereignisse weiter zu. Die Vulnerabilität grosser Bevölkerungsteile steigt an. Fortschritte und Weiterentwicklungen, zum Beispiel durch den Quantencomputer oder durch künstliche Intelligenz, werden in den nächsten Jahrzehnten möglich und auch nötig sein.
Übrigens eine Auswahl an jederzeit aktuellen Satelliten finden Sie unter diesem Link.